Glimmer

20.05.2025 | Sabine Langrock

Mikromomente der Sicherheit und Verbundenheit

Ein Sonnenstrahl im Gesicht. Das Lächeln eines Fremden. Der Duft von Frühling in der Luft.

Manchmal reicht ein Moment und wir fühlen uns plötzlich ruhig, sicher, verbunden. Solche kleinen, oft beiläufigen Erlebnisse nennt die #PolyvagalTheorie Glimmer.

Glimmer sind Mikro-Momente, in denen unser Nervensystem das Signal bekommt: Alles ist gut. Du bist in Ordnung. Du gehörst dazu.

Sie sind wie das positive Gegenstück zu Triggern. Während Trigger uns in Stress und Überforderung katapultieren, führen uns Glimmer zurück in einen Zustand von Verbundenheit und Gelassenheit. Einfach so, mitten im Alltag.

Neurobiologisch gesehen steckt hinter diesen Momenten der #Vagusnerv als Vermittler zwischen Gehirn und Körper. Dieser Nerv ist maßgeblich daran beteiligt, ob wir in einen Stress- und Überlebensmodus oder einen Zustand innerer Ruhe geraten.

Ein Frühlingswochenende in Berlin schenkte mir zahlreiche Glimmer:

  • Der Duft und die Farben der Blüten im Park
  • Gemeinsames Lachen mit Freundinnen
  • Fruchtiges Mangoeis in der Sonne
  • Freundlicher Service im Frühstückscafé

All das sind scheinbar banale Erlebnisse. Und doch - neurobiologisch betrachtet - aktivieren sie unser soziales Engagement-System. In diesem Zustand haben wir vollen Zugang zu Verbindung, Kreativität und Mitgefühl.

Evolutionsbiologisch ist unser Nervensystem darauf programmiert, Gefahren sofort und besonders intensiv wahrzunehmen. Signale der Sicherheit hingegen wirken subtiler und flüchtiger - und benötigen unsere bewusste Aufmerksamkeit.

Genau deshalb lohnt es sich, gezielt nach Glimmer-Momenten Ausschau zu halten.

Auch im beruflichen Umfeld können wir Glimmer bewusst erleben und fördern:

  • der erste achtsame Schluck Kaffee am Morgen
  • kleine Gesten der Wertschätzung im stressigen Projektalltag
  • ein Urlaubsfoto oder die Lieblingspflanze auf dem Schreibtisch

Es braucht keine großen Interventionen. Manchmal genügt ein Lied, ein vertrauter Duft oder ein kurzer Blickkontakt. Wir alle haben unsere ganz individiduellen Glimmer, die uns beruhigen und mit uns selbst in Einklang bringen.

Glimmer lassen sich sogar bewusst sammeln: in einem Notizbuch oder als glimmernde Morgenabsicht, die den Tag mit einem Gefühl von Verbundenheit und Erdung beginnen lässt.

Denn wer lernt, diese feinen Signale wahrzunehmen, stärkt Schritt für Schritt das eigene Gefühl von Sicherheit, Vertrauen und innerer Ruhe.

Glimmer sind die Sprache unseres Nervensystems. Sie erinnern uns daran, dass unser System auf Verbindung ausgerichtet ist: auf Miteinander und Menschlichkeit.

Gerade in einer lauten, schnellen Welt werden diese scheinbar unscheinbaren Momente zu kraftvollen Ressourcen.

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