„Die, die da sind, sind die Richtigen.“

03.09.2025 | Sabine Langrock

Räume öffnen. Einladungen aussprechen.

Dieser Satz aus der Großgruppenarbeit fiel mir ein, als in meiner Online-Session plötzlich mehrere Teilnehmende das Zoom-Meeting verließen.
Zack, weg.
Kaum, dass die Breakout-Räume geöffnet waren.

Ich hatte ganz freundlich zum Austausch in Tandems eingeladen: „Welche positiven Momente hattest du in der letzten Woche? Was hat dir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert?“

Eine kleine Sequenz zum Ankommen, gedacht als lockerer Türöffner in unser Thema "Positive Emotionen".

Alle hatten sich freiwillig zu dem offenen Online-Format angemeldet. Eine große, bunte Gruppe, mit Lust auf Inspirationen.
Und trotzdem: ein Teil verabschiedete sich genau in diesem Moment.

Im ersten Augenblick war ich perplex. Vielleicht doch ein Technikproblem? 
Dann meldete sich meine innere Kritikerin:
„Wie naiv von dir. Hättest du das nicht vorhersehen können?“

Ja, vielleicht. Ich hatte nicht berücksichtigt, dass Breakouts für manche bedeuten: Raus aus der Komfortzone. 
Unbekannte Gesichter, spontaner Austausch, keine Möglichkeit, sich einfach zurückzulehnen.

Vielleicht auch, weil ich sonst nur inhouse arbeite und meine Zielgruppe vorher kenne. Fast alle meine Workshops finden aktuell in Präsenz statt. Und in meinen bisherigen Online-Terminen war mir dieses Phänomen tatsächlich noch nie begegnet. 
Ein kleiner blinder Fleck also.

Tief ein- und ausatmen, einordnen: Alles in Ordnung. 
Wer bleibt, ist richtig. Wer geht, auch.

Menschen öffnen sich in ihrem eigenen Tempo. Manche Menschen brauchen Zeit, um sich auf Nähe einzulassen. Manche hören lieber zu, als etwas von sich preiszugeben. Manche spüren: Heute lieber nicht. 
Und all das verdient Respekt.

Nicht jede Einladung muss von allen angenommen werden.
Das gilt im Kleinen wie im Großen.
Bei neuen Ideen.
In Veränderungsprozessen.
Im Leben.

Es wird immer Menschen geben, die zögern, die nicht gleich aufspringen, die den Moment noch nicht nutzen können oder wollen.
Und es wird andere geben, die neugierig sind, die sich auf das Unbekannte einlassen.

Dahinter stehen oft drei grundlegende Bedürfnisse:
Die Freiheit, selbst entscheiden zu können (Autonomie),
das Vertrauen, dass der eigene Beitrag zählt und nicht ‚falsch‘ ist (Kompetenz),
und das Gefühl, mit anderen in Verbindung zu sein (Verbundenheit) – gerade im Online-Format nicht selbstverständlich.

Ob ein inneres Ja entsteht, hängt häufig genau an diesen Punkten.

Mein Session ging übrigens mit vielen engagierten Teilnehmenden weiter. Und es entstand genau das, was ich mir erhofft hatte: 
Begegnung. Positive Energie. Inspirierender Austausch. Spürbare Resonanz.

Genau deshalb liebe ich meine Arbeit. ???? 
Räume öffnen. Einladungen aussprechen. 

Und Vertrauen, dass die, die da sind, die richtigen sind.

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​​​​​​​In einem persönlichen Gespräch können wir gemeinsam erste Ideen entwickeln und Möglichkeiten der Zusammenarbeit klären. Ich freue mich auf unser Kennenlernen - ob in Präsenz oder online.

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