Miniübung zum World Mental Health Day
„Ich kann einfach nicht abschalten."
Diesen Satz höre ich oft in Coachings. Der Laptop ist zu, der letzte Termin längst vorbei und trotzdem läuft innerlich alles weiter.
Gedanken drehen ihre Runden, Gespräche klingen nach.
Der Körper ist müde, aber im Kopf herrscht noch Hochbetrieb.
Heute, am 10.10., ist World Mental Health Day.
Ein guter Anlass, um über mentale Gesundheit zu sprechen.
Doch eigentlich sollten wir das viel öfter tun.
Denn die Frage, wie wir im Arbeitsalltag gut für uns sorgen, begleitet uns das ganze Jahr über.
Dazu ein Impuls aus meiner Coachingpraxis. Dabei geht es weniger ums reine Abschalten, sondern darum, wie wir in unserem herausfordernden Alltag wieder in Verbindung kommen mit unserem Körper und unserer inneren Ruhe.
Wenn es mir schwerfällt, abzuschalten und zur Ruhe zu kommen, hilft mir ein inneres Bild, das für meinen Körper mit Gelassenheit verknüpft ist:
Eine Hängematte zwischen Zypressen und Olivenbäumen in der Toskana.
Spätnachmittag, warmes Licht, das Zirpen der Zikaden, Rosmarin-Duft.
Wenn ich diese Szene mit allen Sinnen abrufe – die Farben, die Geräusche, die Gerüche, die Wärme der Sonne auf dem Körper – dann reagiert etwas in mir.
Mein Atem wird tiefer, die Schultern entspannen sich, der Herzschlag beruhigt sich.
Als würde mein Körper sagen: „Ach ja, so fühlt sich Ruhe an.“
Warum das funktioniert? Unser Körper speichert Erfahrungen.
Momente von tiefer Ruhe oder auch Anspannung sind im sogenannten Körpergedächtnis verankert und lassen sich reaktivieren.
Das Prinzip dahinter heißt Embodiment: Körper, Denken und Emotion beeinflussen sich fortwährend wechselseitig.
Wenn wir uns also an einen Moment echter Ruhe erinnern, reagiert der Körper tatsächlich mit Entspannung.
✨ Zum Welttag der seelischen Gesundheit ein Impuls, der sich leicht umsetzen lässt:
Es geht um deinen inneren Ruheort - ein Bild bzw. eine Erfahrung, die dein Körper mit Entspannung verbindet.
▪️ ️ Rufe dir einen angenehmen Ort vor dein inneres Auge, an dem du dich wirklich entspannt, ruhig und gelassen fühlst.
▪️ Aktiviere alle Sinne. Was siehst, hörst, riechst, spürst du in dieser Szene?
▪️ Bleibe einige Atemzüge in der Vorstellung und beobachte, was in deinem Körper passiert.
▪️ Übe diese Imagination. Je öfter du das machst, desto leichter wird der Zugang.
Das Schöne daran: Mit etwas Übung kannst du dieses innere Bild jederzeit abrufen.
Ein bewusster Atemzug zwischen zwei Terminen erinnert deinen Körper dann daran, zur Ruhe zu kommen.
Fast wie ein kleiner Mikrourlaub.
#MentaleGesundheit wächst dort, wo wir innehalten und dem nachspüren, was uns gerade guttut.
✨ Was ist dein innerer Ort, an dem du zur Ruhe kommst?

