Was unser Peergrouptreffen über Räume und Resonanz lehrte.
Es begann mit einem neuen Hotel, wir wollten mal raus aus den gewohnten Bahnen. Und dann dieser Raum!
Souterrain. Kalte Fliesen. Eine tragende Säule mitten im Raum. Neonlicht. Vollgestellt mit Stühlen und Tischen. Null Atmosphäre. Ein Tagungsraum mit dem Charme einer Abstellkammer.
Und auch wenn wir als Coaches gewohnt sind, mit dem zu arbeiten, was ist: Wir brauchten einen Plan B.
Zum Glück gab es draußen einen Bootssteg. Ein paar Schritte ins Freie. Und plötzlich: Licht. Luft. Weite. Die Leichtigkeit kehrte zurück. Und unsere Gedanken fanden neuen Raum.
Was da wirklich passiert war...
Wir hatten live erlebt, was die Forschung längst bestätigt: Räume sind keine passive Kulisse, sondern lebendige Mitspieler.
Räume wirken körperlich und psychologisch. Licht, Akustik, Materialien, Farben beeinflussen, wie wir uns zeigen, wie Kreativität erwacht und wie Kommunikation lebendig wird.
Wir spüren das - in unserer Körperhaltung, unserem Atem, in der Leichtigkeit (oder Schwere), die sich im Raum ausbreitet.
Der Bootssteg - mit Wasser, Seerosen und weitem Blick - wirkte wie ein innerer Lichtschalter für unsere Gespräche. Energie begann wieder zu fließen, echte Verbindung war spürbar.
Das ist kein Zufall: Natürliches Licht, der Blick ins Grüne, organische Formen – all das senkt nachweislich Stress und öffnet uns für neue Ideen und tiefere Begegnungen.
Warum das für Führung wichtig ist...
Okay, nette Geschichte. Aber was hat das mit unserem Arbeitsalltag zu tun?
Eine ganze Menge.
Kultur und Zusammenarbeit gestalten wir immer auch über Räume. Nicht nur die physischen, sondern vor allem die emotionalen und mentalen Räume.
Ob Offsite, Strategieworkshop oder Konfliktsession: Räume prägen, was möglich wird. Daher lohnt sich die Frage: Welche Atmosphäre braucht das, was entstehen soll? Und wie schaffen wir diese?
Drei konkrete Ideen:
- Gestalte die Rahmenbedingungen bewusst: Räume mit viel Tageslicht, flexibles Mobiliar, genug Platz. Kleine Details, große Wirkung.
- Nutze die Kraft der Natur: Ein Blick ins Grüne senkt Stress und öffnet den Geist für neue Perspektiven.
- Lade die passende Energie ein: Räume tragen eine spürbare Schwingung. Frage dich, welche Dynamik das Meeting braucht, und wähle den Raum danach aus.
Mehr als Quadratmeter...
Räume sind gelebte Haltung und sichtbare Kultur. Sie zeigen, wie wichtig uns das ist, was darin passiert. Sie öffnen Türen oder verschließen sie, schaffen Weite oder engen ein.
Gute Räume entstehen nicht zufällig. Sie brauchen Aufmerksamkeit - und Menschen, die sie mit Sinn und Seele füllen.
Führung heißt also auch: Räume mit Bedacht wählen für das, was entstehen soll.
Wann hast du zuletzt gespürt: Dieser Raum tut mir gut? Und was war es, das den Unterschied gemacht hat?