Die Kraft der Mitfreude im Arbeitsleben
Das Handy klingelt. Meine Kollegin berichtet begeistert von einem gelungenen Termin. Und während ich ihr zuhöre, spüre ich, wie sich auch in mir Freude ausbreitet. Wie ein inneres Echo. Plötzlich strahle ich genauso wie sie.
Das ist #Mitfreude: Wenn du dich über das Glück eines anderen von Herzen mitfreust. Sie ist das Gegenteil von Neid oder Missgunst und viel mehr als ein netter Moment am Rande.
Was dabei passiert
Mitfreude aktiviert im Gehirn dieselben Bereiche wie eigenes Glück. Dopamin wird ausgeschüttet, Stresshormone sinken. Wir erleben buchstäblich mit, emotional und körperlich.
Je öfter wir Freude wahrnehmen - unsere oder die eines anderen - desto leichter fällt es uns, sie zu empfinden. Eine Aufwärtsspirale entsteht. Positive soziale Resonanz wird zum Verstärker für unser Wohlbefinden.
Was sie im Arbeitsalltag bewirken kann
Mitfreude verändert nicht nur die Stimmung. Sie verändert, wie wir führen, wie wir zusammenarbeiten und wie verbunden wir uns fühlen.
- Vertrauen statt Konkurrenz
Mitfreude stärkt psychologische Sicherheit. Das „Wir“ wird spürbarer.
- Motivation und Engagement
Wer merkt, dass sein Beitrag gesehen und gewürdigt wird, bleibt eher intrinsisch motiviert.
- Mut und Innovation
Wo Freude geteilt wird, entsteht Raum für neue Ideen, ohne Angst vorm Scheitern.
- Bessere Zusammenarbeit
Mitfreude fördert Kooperation, Hilfsbereitschaft und lösungsorientiertes Denken durch eine positive Grundhaltung.
Das Beste: Man kann Mitfreude üben
Mitfreude ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eine Haltung, die wir entwickeln können. Schon die buddhistische Lehre kennt Mudita - die mitfühlende Freude - als eine der vier Herzensqualitäten, neben Mitgefühl, liebender Güte und Gleichmut.
Die Forschung zeigt: Wer regelmäßig Mitfreude praktiziert, verändert messbar die Struktur seines Gehirns. Bereiche für Empathie, Emotionsregulation und Lernen werden gestärkt - mit positiven Auswirkungen auf unser Erleben und Miteinander.
Sie ist wie ein Muskel, der durch freundliches Mit-Denken, Mit-Spüren und Mit-Feiern wächst.
Was du konkret tun kannst
- Achte bewusst auf die Momente, in denen andere Freude erleben. Und lass dich davon berühren.
- Feiere Erfolge anderer aktiv mit. Ein ehrliches „Ich freue mich für dich“ wirkt mehr als du denkst.
- Schenke Komplimente großzügig und von Herzen.
- Reflektiere deine innere Haltung: Wie leicht fällt es dir, dich mit anderen zu freuen? Und was hilft dir, Missgunst oder Vergleiche loszulassen?
- Nimm die Stimmungen im Team wahr. Wo entsteht Leichtigkeit? Und was könntest du durch Mitfreude stärken?
- Mach Mitfreude zum Teil der Teamkultur durch kleine Rituale, z.B. „Freudenmoment der Woche“ im Stand-Up.
Wenn Mitfreude Raum bekommt, verändert sich, wie wir einander begegnen.
Wann hast du dich zuletzt mit jemandem mitgefreut?
#Teamkultur #positiveLeadership #Verbindung #psychologischeSicherheit